Musikergenossenschaften
Seit langem (vgl. Moser 1910) interessiert sich die Forschung für die Genossenschaften und religiösen Bruderschaften der Musiker, vor allem weil sich in ihnen der besondere Sozialstatus dieses Berufsstandes spiegelte. Drei Funktionen dieser Vereinigungen können unterschieden werden: Sie waren zum Schutz vor Übergriffen und Ausbeutung durch die ständische Gesellschaft gedacht; sie ermöglichten (wie Zünfte und Zechen im Allgemeinen) ein internes korporatives und religiöses Leben, und sie stärkten die wirtschaftliche Position der Mitglieder durch berufliche Qualitätskontrolle, Ausbildung und Kundschaftswerbung. Die ältesten bekannten Musikervereinigungen, die Confrérie von St. Martin von Fécamp und die Confrérie der Sainte-Chandelle von Arras, auch “Puy d’Arras” genannt (12. Jahrhundert), setzten sich sowohl religiöse als auch rechtliche Aufgaben.[77] Seit dem 13. Jahrhundert unternahmen auch Musikerbruderschaften aus anderen Städten, z.B. aus Brügge, Pilgerfahrten nach Arras.[78] Kultische Präsenz und städtische Kundschaft waren neben dem Mäzenatentum der Fürsten unabdingbar für wirtschaftliches Überleben.
Hierzu, und nicht nur zu internem Informationsaustausch, waren die “Spielleuteschulen” (écoles des ménéstrels) bestimmt, die im 14. Jahrhundert meist zur Fastenzeit und zu Messen und Jahrmärkten gehalten wurden.[79] Höfische Auftraggeber sandten ihre Spielleute auf eigene Kosten dorthin, um deren Standards zu verbessern. In Padua gab es 1372 eine Vereinigung, deren Ziel es war:
“… tenere stacionem sive scholas ad pulsandum lautos et citaras prout ad presens sunt et de quolibet alio instrumento de quo sciunt docere unumquemque volentem adiscere.”(…zu halten einen Standort oder eine Schule für das Spiel von Laute und Cetra, wie es derzeit der Fall ist, und für jederlei andere Instrumente, von denen sie Kenntnis haben, jeden, der es wünscht, zu unterrichten).[80]
Zwecke dieser Vereinigung dürften zunftinterne Schulung ebenso wie Unterrichtserteilung an Amateure gewesen sein.
Die Wiener St. Nikolausbruderschaft der Spielleute (auch Pfeiferzeche, Trompeterzeche u.ä. genannt) verdankt ihren Namen dem St. Nikolausaltar in der Pfarrkirche von St. Michael, an dem sie ihre Gottesdienste hielt. Der Altar ist erstmalig 1288 erwähnt (als er eine verbrannte Nikolauskapelle auf dem Friedhof ersetzte); man hat dieses Datum lange für das Gründungsjahr der Bruderschaft selbst gehalten. Jedoch ist nach Richard Perger deren Existenz erst 1377 sicher belegt; weitere Dokumente stammen von 1382, 1384, 1391 und aus dem 15. Jahrhundert.[81] 1498 wird die Genossenschaft zum ersten Mal “Lautenschlagerzeche” genannt: Lautenisten und Lautenmacher waren schon immer zugelassen gewesen und befanden sich nun vielleicht sogar in der Mehrheit. Vgl. » Abb. Urkunde der Nikolausbruderschaft (Trompeterzeche) an St. Michael, 1459.
Pergamenturkunde vom 7. November 1459. St. Michael Kollegsarchiv, Abt. II, 4b. “Ich Peter Temerly Spilgraf Ich Larencz Lauttenmacher dieczeit Zechmaister Und wir die Zechleut der Trumetter Zech sand Niclas/pruderschafft dacz sand Michel zu Wienn …”. © Archiv des Salvatorianerkollegs zu St. Michael, Wien. Mit Genehmigung des Archivars.
Abb. Urkunde der Nikolausbruderschaft (Trompeterzeche) an St. Michael, 1459
Die Mitglieder der Bruderschaft versprechen die Abhaltung eines Jahrtags am dritten Sonntag nach Ostern mit gesungenem Seelamt, 24 Steckkerzen und 4 Windlichtern für den verstorbenen Kaplan Thomas Petzleinstorffer, der ihnen eine silberne Monstranz und eine vergoldete Corporaltafel hinterlassen hat; seine Mutter Margrethe hat dazu 1/4 Weingarten bei St. Ulreich in der Strupel gestiftet.[82] Diese Jahrtagsstiftung der Nikolausbruderschaft ist eines von vielen typischen Beispielen solcher Gottesdienste zum Totengedächtnis (Requiems); ungeachtet der musikalischen Qualifikation der Mitglieder wurde das Seelamt nur von Kaplänen und vielleicht Schulknaben gesungen.
An St. Michael gab es seit ca. 1402 eine Gottsleichnamsbruderschaft, der im Unterschied zur Nikolausbruderschaft viele Adlige und Patrizier angehörten.[83] Für die Ausführung ihrer Festgottesdienste und Umzüge könnte sie von der Nachbarschaft zur Pfeiferzeche profitiert haben. Ähnliches mag für die an St. Michael seit 1345 bezeugte Liebfrauenbruderschaft und die 1483 erstmalig erwähnte Sebastiansbruderschaft gelten. In Innsbruck wurde 1507 die städtische “Gesellschaft der trommeter sambt iren mitverwandten” sogar eingeladen, sich der bürgerlichen St.-Barbara-Bruderschaft der Maler und Goldschmiede anzuschließen, die damit u.a. ihren Mitgliederstand anheben wollte. Metzger, Schuster und Schneider unterstützten den Vorschlag. Der Rat war zunächst dagegen, gab aber dann vorbehaltlich kaiserlicher Genehmigung nach; den Trompetern wurde die Mitwirkung an den gestifteten Gottesdiensten aufgetragen, darunter der Fronleichnamsprozession. In dieser sollten zuerst die Priester mit Fahnen und Kerzen gehen, gleich nach ihnen die Trompeter, “die ja zu ihnen gehören”.[84]
Musiker bürgerlichen Standes waren oft Mitglieder anderer Bruderschaften. Die Gebetsbruderschaft des hl. Hippolytus am Chorherrenstift zu St. Pölten, der auch Henricus Isaac angehörte (» Abb. Isaac und St. Pölten), hatte um 1500 einen “dominus Johannes Deperis” [?] “presbiter et organista” zum Mitglied.[85] Isaac war auch Mitglied der Bruderschaft des Augustiner-Chorherrenstifts Neustift/Novacella bei Brixen. Die Wiener Liebfrauenzeche (Marienbruderschaft) an St. Stephan verzeichnet in ihrem Bruderschaftsbuch (A-Wda Cod. 2) neben Goldschmieden, Apothekern, Zinngießern usw. auch “Sigmund kunigswiser, cantor” (fol. 6v), der 1430 als Schulkantor der Bürgerschule zu St. Stephan belegt ist, und einen “Steffan orgelmaister & uxor” (fol. 7v): vielleicht Steffan Schabenke, 1430 in Wien als Orgelbauer nachgewiesen.[86] Die Nürnberger Mendelsche Zwölfbrüderstiftung, eine Art Seniorenheim, verzeichnet unter ihren Mitgliedern seit der Gründung 1388 zwei Stadttrompeter:
Stadtbibliothek Nürnberg (D-Nst), Amb. 2° 317, fol. 6r: „Der XVII Bruder, der do starb der hieß Peter und was ein Turner.“ Hausbuch (Obituarium) der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung im Kartäuserkloster (gegründet 1388), Beginn des 16. Jahrhunderts. Der 17. Bruder müsste in den 1390er Jahren verstorben sein. Auch der 255. Bruder (gest. 1509), der ein städtischer Türmer war, ist im Hausbuch abgebildet: vgl. Green 2011, fig. 3. Wiedergabe mit Genehmigung der Stadtbibliothek Nürnberg.
Abb. Turmtrompeter in Nürnberg
Die Magdalenenkapelle auf dem Wiener Stephansfriedhof (über dem “Neuen Karner” und der Erasmus- bzw. Virgilkapelle) gehörte der einflussreichen Wiener Schreiberzeche, also der Genossenschaft der Beamten und Notare. Vielleicht waren auch Musiker von Stand hier zugelassen: Es mag kein Zufall sein, dass die Stephanskantorei um 1440 direkt an die Magdalenenkapelle angebaut wurde (» Abb. Kantorei und Magdalenenkapelle), was den Mitgliedern der Schreiberzeche vielleicht nicht unlieb war.[87] In gewissem Sinn war die gesamte Örtlichkeit nahe der Südwestecke des Stephansdomes – der Stephansfriedhof – musikalisch konnotiert:[88] Hier befindet sich das “Singertor”, mit Beziehung auf das gegenüberliegende Schulgebäude bzw. die Kantorei, von woher die Chorschüler in die Kirche einzogen, und gleich daneben das Neidhartgrab mit den angeblichen Überresten des Minnesängers Neidhart und seines Nachahmers Neidhart Fuchs (» B. Kap. Das Neidhartgrab; » Abb. Das Neidhartgrab).
Seit dem 13. Jahrhundert existierten in verschiedenen Gegenden Europas überörtliche Musikergesellschaften. Sie waren einerseits Strukturen der Selbstverwaltung oder Ständevertretungen, andererseits Herrschaftsinstrumente, durch die die besondere zivil- und strafrechtliche Stellung der Musiker reguliert werden konnte. Die “Spielmannskönige” oder “Spielgrafen” hatten Exekutivgewalt über die Spielleute ganzer Territorien, unterstanden aber selbst den Fürsten. So war der “roy des ménéstrels” der Pariser Spielmannszunft (1321), obwohl von den Zunftmitgliedern gewählt, dem König als ständischer Sprecher verantwortlich. Nichtsdestoweniger genossen Spielgrafen oder Spielmannskönige hohes Ansehen und wurden Gegenstand von Zeremonien und sogar “Krönungen”.[89] Kaiser Karl IV. verlieh 1355 Johann dem Fidler den Titel eines “Königs aller Spielleute im gesamten Heiligen Römischen Reich” (rex omnium histrionum per totum sanctum imperium).[90] Im Herzogtum Österreich unter der Enns unterstanden (seit 1354?) die Spielleute dem obersten Kämmerer des Landes (einem der Freiherrn von Ebersdorf). Es gab einen Spielgrafen in Wien, der der Nikolausbruderschaft angehörte, und sieben weitere in verschiedenen Sprengeln des Landes; jedoch ist eine “Zusammenführung” oder gar Identifizierung zwischen Nikolausbruderschaft und dem “landesfürstlichen Erbamt”[91] des Spielgrafen nicht sicher nachgewiesen.[92] Das Spielgrafenamt und das Amt des Zechmeisters (Vorsitzenden) der Nikolausbruderschaft wurden “turnusmäßig” von Vertretern verschiedener Berufssparten ausgeübt.[93] Im Jahre 1459 war Peter Temerly Spielgraf und Laurenz Wildfang Zechmeister (» Abb. Urkunde der Nikolausbruderschaft).
Über die Spielmannskönige im habsburgisch verwalteten Elsass hat Hans Joachim Moser berichtet.[94] 1468 wurde in Innsbruck Hans Lang aus Überlingen, der wie die meisten Innsbrucker Musiker im Dienst des Herzogs stand, Spielgraf der Innsbrucker Spielmannszeche; er hatte einen Trompeterknecht zum Diener.[95]
[77] Hartung 2003, 267–274.
[78] Strohm 1985, 90.
[79] Schwab 1982, 46–51. Spielleuteschulen in der Region Österreich sind bisher nicht bekanntgeworden. Vgl. aber » F. Musiker aus anderen Ländern.
[80] Kreutziger-Herr 1991, 109, nach Cattin 1981, 281. Für die Übersetzung “cithara” = “cetra” danke ich Marc Lewon und R. Crawford Young. » Instrumentenmuseum Cetra.
[81] Perger 1988, 29–30.
[82] St. Michael Kollegsarchiv Abt. II, 4b. Siegel und Petschaft sind erhalten. Nach Malecek 1947, 22, soll die Urkunde das Datum 1288 als Gründungsjahr der Bruderschaft erwähnt haben, was aber nicht der Fall ist.
[83] Perger 1988, 29.
[84] Tiroler Landesarchiv Innsbruck (A-Ila), Hs. 497: Bruderschaftsbuch der St.-Barbara-Bruderschaft (Abschrift um 1590); Steinegger 1954, 23.
[85] A-SP Hs. 55 (Necrologium Sanhippolitanum), S. 1.
[86] Czernin 2011, 102.
[87] Zum Antiphonar der Magdalenenkapelle (heute Győr, R.K. Seminarium, Ms. A. 2) vgl. Schusser 1986, 68–69; ich danke David Merlin für weitere Auskünfte.
[88] Freundlicher Hinweis von Marc Lewon.
[89] Hartung 2003, 286–287.
[90] Hartung 2003, 287.
[91] Czernin 2011, 104.
[92] Schusser 1986, 121–122 (Richard Perger).
[93] Schusser 1986, 121 (Richard Perger).
[1] Moser 1910 (repr. 1929), Salmen 1960, Żak 1979, Schwab 1982, Hartung 1982, Salmen-Kaufmann-Reisner 1983; Strohm, Bruges 1985, 73–79, Bachfischer 1998, Hartung 2003, Green 2011. Zur Tradition des “wandernden Spielmanns” vgl. » F. Musiker aus anderen Ländern.
[2] Einzelstudien sind Malecek 1947, Malecek 1957/58, Perger 1988, Schusser 1986, 120–122 (Richard Perger).
[3] Vor allem aus Żak 1979, Schwab 1982, Green 2006, Green 2011.
[5] Dort spielten zwei Pfeifer “mit verschieden großen Pfeifen” während des Mahles: Vale 1943, 228; Federhofer 1996, 302; vgl. » D. Advenisti: Fürsten und Diplomaten.
[6] Diese übergreifende Entwicklung ist Hauptthema von Schwab 1982.
[7] Kramml 2003, 605.
[8] Zak 1979, 149; Green 2011, 4.
[9] Zu Hofmusikern vgl. » D. Hofmusik, » Nicolaus Krombsdorfer, » G. Schubinger, » Life as an Emperor’s Musician, und » Instrumentalkünstler.
[10] Vgl. Schusser 1986, 13, mit Abb. Kat. Nr. 3.
[11] Uhlirz 1902, 344; auch der geringe Lohn widerspricht der Ansicht, im Jahre 1417 sei eine Räderuhr mit Schlagwerk “angefertigt worden” (Schusser 1986, 13). Ein Hanns von Prag bzw. ein Schlosser Hans von Pehaim (Böhmen) ist in den Dombau-Rechnungen seit 1404 erwähnt.
[13] A-Wn Cod. 14234 (Wiener Stadtrechnung 1368–1403), fol. 42r.
[15] Czernin 2011, 103, nach Weissenbäck-Pfundner 1961.
[16] A-Wn Cod. 14234 (Wiener Stadtrechnung 1368–1403), fol. 15v; Schusser 1986, 123 (Zoltan Falvy).
[17] Wessely 1951, 105.
[18] » E. Kap. Hörner- und Trompetenschall, » E. Stadt- und Hoftrompeter. Die Aufgaben der Wachtleute und Türmer in süddeutschen Städten resümiert Green 2011, 8-19, mit weiterer Literatur. Vgl. auch Polk 1987 und Polk 1992.
[19] Wien, Stadt- und Landesarchiv (A-Wsa), OKAR B.1/1 Reihe 8, 1444, fol. 135v. Währung: 1 Pfund (tl.) = 8 große („lange“) Schillinge (s.) = 240 Pfennige (d., denarii).
[20] Wien, Stadt- und Landesarchiv (A-Wsa), OKAR B.1/1 Reihe 5, 1438, fol. 19r.
[21] Seit spätestens 1411 werden 40 lb. pro Quatember (Vierteljahr) abgerechnet, wahrscheinlich für zwei Personen: Stadtarchiv Hall i.T. (A-HALs), Raitbuch 1, 1411, fol. 53r und öfter.
[22] Stadtarchiv Hall i.T. (A-HALs), Raitbuch 2, 1429, fol. 103v. Senn 1938, 77–93, berichtet über die Haller Stadttürmer, mit einer Namensliste für die Zeit von 1411 bis 1702. In dieser Namensliste wird niemals dieselbe Person einmal als “Wachter”, ein anderes Mal als “Turner” bezeichnet. Für süddeutsche Städte kann Green 2011, 8-19, eine deutliche Unterscheidung zwischen Turmwächtern (City watchmen) und Stadttrompetern (City trumpeters) feststellen.
[25] Senn 1938, 77, 90–93. Fast zur selben Zeit wie in Wien, 1451, brach in der Haller Turmstube ein Brand aus (» E. Kap. Trompeter als Turmwächter).
[26] Stadtarchiv Hall i.T. (A-HALs), Raitbuch 1, 1412, fol. 80v.
[29] Fiala 2013, 175.
[30] Green 2011, 5-11, mit Abb. S. 10 (das Instrument ist hier nicht identifiziert); zum Zink/cornetto vgl. Polk 1992, 143-144. Zu Hörnern » E. Kap. Hörner- und Trompetenschall.
[31] Wien, Stadt-und Landesarchiv (A-Wsa), OKAR 1435, fol.
[32] Wien, Stadt-und Landesarchiv (A-Wsa), OKAR 1441, fol. 112v.
[33] Archiv der Stadt Salzburg (A-Ss), BU 263, fol. 24v. „fl.“ = Gulden (Florin), etwa 10-11 s.
[34] Stadtarchiv Hall i.T. (A-HALs), Raitbuch 9 (1502), fol. 6v.
[35] Fiala 2013, 175–176.
[36] Green 2011, 16: “Despite the fact that the performances of the watchmen generally demanded lesser musical skill than those of their Stadtpfeifer peers,” […] “the array of instruments at their disposal would nonetheless have allowed the performance of more challenging and elaborate signals in their day-to-day duties, suggesting that these were often musicians of notable ability.”
[38] Strohm 1985, 87. Allerdings geschah dies zu einem besonderen Anlass, nämlich der Einweihung des fertiggebauten Obergeschosses des Stadtturms (Beffroi); musikalisch anspruchsvolle Aufführungen der Stadtpfeifer fanden öfter auf Straßen und Plätzen statt, auch auf eigens errichteten Podien.
[40] Green 2011, 21. Vgl. auch » Kap. Musik im Dienst des städtischen Bürgertums.
[41] » H. Kap. Die geistliche Spieltradition (Andrea Grafetstätter).
[42] » H. Kap. Musik und Tanz in der Neidhartsspieltradition (Andrea Grafetstätter).
[43] Brown-Polk 2001, 124-131; Strohm 1992.
[44] Green 2011, 26-30.
[45] Federhofer 1996, 373 (nach A-Wn Cod. 1417, fol. 29r), der ersteres vermutet.
[46] Malecek 1957/58; » H. Lautenisten und Lautenspiel (Kateryna Schöning).
[47] Vgl. Salmen 1983, 59; Schwab 1982, 33–37, mit weiteren Angaben zur Sesshaftigkeit der Musiker; Busch-Salmen 1992. Die Spelmansstraat in Brügge befindet sich an der Stätte hinter dem ehemaligen Karmeliterkloster, wo schon 1318 Spielmanssschulen gehalten wurden: Strohm 1985, 67 und 78.
[48] Archiv der Stadt Salzburg (A-Ss), SLU I, 1529 XI 26 (Original im Salzburger Museum); Älteres Städtisches Archiv, Urkundenreihe I, 1522-03-07. Vorbesitzer waren u.a. der erzbischöfliche Jäger Jörg Dörr und ab 1522 der Notar und Chorherr Leonhard Khumer; das Burgrecht gehörte den Erben des Ritters Jörg Wissbecker. Dass weitere Musiker dort (noch) ansässig waren, scheint somit zweifelhaft. Vgl. auch Busch-Salmen 1992, 59, 65f.
[49] Malecek 1957/58, 72–84; Czernin 2011, 97–104.
[50] Eine Stadtplanabbildung des verstreuten Londoner Grundbesitzes von John Dunstaple (ca. 1390–1453) bieten Clive Burgess and Andrew Wathey, Mapping the Soundscape: Church Music in English Towns, 1450–1550, in: Early Music History 19 (2000), 1–46: 23, fig. 3.
[52] Rastall, Richard: ‘Citolers in the Household of the King of England’, The British Museum Citole: New Perspectives, London: The British Museum, 2015 (Research Publication 186), S. 45–50, hier S. 49.
[53] Schusser 1986, 121 und 142–144, Nr. 123 (Richard Perger).
[54] Koppmann 1869–1951, Bd. 2, 285, Bd. 3, LXX.
[55] St. Michael Kollegsarchiv, Kirchmeisterraittungen Abt. XI, 1445, fol. 30v.
[56] Czernin 2011, 100.
[57] Malecek 1947, Malecek 1957/58; Perger 1988; Schusser 1986, 120–122 (Richard Perger).
[58] Malecek 1947, 7–8. Zur Geschichte der Pauke und des Paukenspiels im höfisch-städtischen Rahmen vgl. Żak 1979, 298–300.
[59] Perger 1988, 29–30.
[60] Die ersten drei in A-Wsa OKAR 1444, fol. 135v; Aichstat, Vorster und Wilpot in OKAR 1456, fol. 31v.
[61] Flotzinger 1995, Bd. 1, 90.
[63] Malecek 1957/58, 80–82; OKAR 1441, fol. 13v (Steffan zahlt der Stadt 45 d. Mietzins oder Pacht).
[64] Ausführliche biographische Angaben bei Malecek 1957/58, 76–80.
[66] Malecek 1947, 20–21.
[67] Malecek 1957/58, 73–75.
[68] A-Wn Cod. 14324, fol. 15v bzw. 39r.
[69] Uhlirz 1902, 345
[70] » C. Kap. Orgelbauer. Um 1480-1500 war Burkhard Distlinger aus Ingolstadt in ganz Österreich und Oberitalien tätig; » E. Bozen/Bolzano, Kap. Orgelbau.
[71] Malecek 1947, 9.
[72] Malecek 1947, 10. Zu den Instrumenten vgl. Instrumentenmuseum Clavicytherium, Laute, Quinterne.
[75] Kirnbauer 2001, 79, nach D-Mbs cgm 409, fol. 1r; vgl. Lewon 2018, 147. Das Lied „Mein traut geselle“, überliefert im Lochamer-Liederbuch, im Buxheimer Orgelbuch und in der Wolfenbütteler Lautentabulatur (Lewon 2018, 146-151), verwendet einen Text des Mönchs von Salzburg, aber nicht dessen Melodie.
[76] Schriftlich belegt durch Verträge zwischen Musikern und Kunden: Strohm 1993, 348 bzw. 393.
[77] Hartung 2003, 267–274.
[78] Strohm 1985, 90.
[79] Schwab 1982, 46–51. Spielleuteschulen in der Region Österreich sind bisher nicht bekanntgeworden. Vgl. aber » F. Musiker aus anderen Ländern.
[80] Kreutziger-Herr 1991, 109, nach Cattin 1981, 281. Für die Übersetzung “cithara” = “cetra” danke ich Marc Lewon und R. Crawford Young. » Instrumentenmuseum Cetra.
[81] Perger 1988, 29–30.
[82] St. Michael Kollegsarchiv Abt. II, 4b. Siegel und Petschaft sind erhalten. Nach Malecek 1947, 22, soll die Urkunde das Datum 1288 als Gründungsjahr der Bruderschaft erwähnt haben, was aber nicht der Fall ist.
[83] Perger 1988, 29.
[84] Tiroler Landesarchiv Innsbruck (A-Ila), Hs. 497: Bruderschaftsbuch der St.-Barbara-Bruderschaft (Abschrift um 1590); Steinegger 1954, 23.
[85] A-SP Hs. 55 (Necrologium Sanhippolitanum), S. 1.
[86] Czernin 2011, 102.
[87] Zum Antiphonar der Magdalenenkapelle (heute Győr, R.K. Seminarium, Ms. A. 2) vgl. Schusser 1986, 68–69; ich danke David Merlin für weitere Auskünfte.
[88] Freundlicher Hinweis von Marc Lewon.
[89] Hartung 2003, 286–287.
[90] Hartung 2003, 287.
[91] Czernin 2011, 104.
[92] Schusser 1986, 121–122 (Richard Perger).
[93] Schusser 1986, 121 (Richard Perger).
[96] Zur Musik in der Fronleichnamsprozession vgl. Altenburg 1984.
[97] Koppmann 1869–1951, Bd. 4, 75.
[98] 1417 fol. 18v: Uhlirz 1902, 338.
[99] Archiv der Stadt Salzburg (A-Ss), BU 263, fol. 29v (1487). Zu den erzbischöflichen Bläsern vgl. Welker 2005, 84.
[100] Żak 1979, 299–300 (nach Moser 1910, 19), mit dem Hinweis, dass die genannten Musiker auf Grund dieser Quelle (Gültenbuch des Schottenklosters) nicht in bestimmte Ensembles gruppiert werden können. Zur Drehleier vgl. » Instrumentenmuseum Drehleier.
[101] » E. Kap. Tanzfeste, Hochzeiten. Zur Turniermusik unter Maximilian I. vgl. Fink 1992.
[102] Belege außerhalb der Region gibt es z.B. für England, Flandern und Paris: vgl. Bowles 1977, 68–77; Strohm 1985, 79–84.
[103] Es ist nicht sicher, dass die Turniere ausgeführt wurden (freundliche Auskunft von Stadthistoriker Dr. Alexander Zanesco).
[104] Bowles 1977, 70.
[105] Stadtarchiv Hall i.T. (A-HALs), Raitbuch 1 (1412), fol. 77r.
[106] Stadtarchiv Hall i.T. (A-HALs), Raitbuch 2 (1429), fol. 103v.
[107] Tiroler Landesarchiv Innsbruck (A-Ila), Hs. 114 (Rechnung der Amtleute an der Etsch), fol. 16v. Vielleicht ist dieser enorme Betrag anders erklärbar, etwa als Jahresabrechnung aller derartigen („aintzigen“) Ausgaben, die aus irgendeinem Grund in Sterzing vorgenommen wurde. Vgl. » D. Hofmusik. Innsbruck.
[108] Tiroler Landesarchiv Innsbruck (A-Ila), Hs. 155, fl. 2r.
[110] Tiroler Landesarchiv Innsbruck (A-Ila), Raitbuch 3 (1463), fol. 624r bzw. Raitbuch 4 (1466/67), fol. 317v.
[111] » D. Advenisti. Fürsten und Diplomaten. Auszug in Strohm 1993, 309–312.
[112] Foliozahlen nach Tiroler Landesarchiv Innsbruck (A-Ila), Hs. 158 und Hs. 203. Verrechnet werden auch Soldzahlungen an eigene Musiker in Judenburg, Wien, Enns und Villingen. Die Stadtväter von Regensburg und Nürnberg bezahlten auch den Trompetern Herzog Albrechts (sowie anderer Besucher) ebenso hohe Trinkgelder, normalerweise 1 fl. (= rheinische Gulden) pro Person.
[113] Die zwei verschiedenen Kurse für fl. (rheinische Gulden) sind in der Rechnung angegeben.
[114] Weiter zu süddeutschen Musikern unter der Herrschaft Maximilians I. vgl. » H. Minstrels und Instrument-Makers (Helen Coffey).
[116] Vgl. weiterhin » I. Musik für die Familie Fugger in Augsburg.
[117] Als Bildtypus entspricht ihr schon um 1430/31 Jan van Eycks (?) verschollenes Gemälde “Jagdfest einer Hofgesellschaft Philipps des Guten”, vgl. Bowles 1977, 91; das Bildthema der Unterhaltungsformen wurde später berühmt in Pieter Brueghels dörflichen Panoramen.
[118] A-Wsa OKAR 1438, fol. 82v–85v.
[119] A-Wsa OKAR, 1477, fol. 114v–115r.
[121] Bolzano/ Bozen, Archivio Istorico/Historisches Archiv (I-BZac), ABZ. 1.3 Hs. 182, 1512, fol. 40v.
[122] Schwob 1999, Bd. 1, 284-301: 301.
[123] Stadtarchiv Hall i.T. (A-HALs), Raitbuch 9, 1504, fol. 103v bzw. fol. 91r; vgl. auch Senn 1938, 80–81.
[124] Żak 1979, 134; Green 2011, 16.
[125] Salmen 1983, 25.
[126] Wenzel 2018, 61.
[127] Zum sozialen Status und Dienst der „Musiksöldner“ vgl. Wenzel 2018, 53–83.
[128] Hartung 2003, 282, leider ohne Beleg, und 295–299 für weitere Angaben.
[129] Hassler 1848/1849, Bd. 3 (1849), 75; Übersetzung R.S.
[130] Simonsfeld 1903, 284; Übersetzung R.S.
[131] Vgl. auch » E. Kap. Stadt- und Hoftrompeter.