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1507/08: Nördlingen – Augsburg – Konstanz – Innsbruck – Mecheln

Markus Grassl

Während Maximilian Mitte Februar 1507 von Innsbruck kommend im Elsass eintraf, wo er bis zur Weiterreise zum Konstanzer Reichstag im April verblieb, hielt sich Schubinger um den 19. Februar in Nördlingen und einen Monat später in Augsburg auf.[66] Wenngleich sein Name in keiner den Reichstag betreffenden Quellen ausdrücklich genannt wird, kann davon ausgegangen werden, dass Schubinger im Laufe April/Mai zu der am 30. April eröffneten Versammlung nach Konstanz befohlen wurde. Maximilian ließ zu diesem Ereignis nämlich seine gesamte Hofmusik kommen, also die vollständige Kapelle (die vermutlich bereits im Februar in Konstanz eintraf), das Trompeterkorps, aber auch Spieler von Zink und Posaune, die bei Banketten, einem Feuerwerk sowie – in Verbindung mit der Kantorei – bei Gottesdiensten auftraten.[67] Maximilian brach nach der Verabschiedung des Reichstags im Juli 1507 in Richtung Innsbruck auf; für die Kantorei begann hingegen eine lange, bis Mai 1509 andauernde Stationierung in Konstanz (die sich nicht zuletzt deshalb als besonders produktiv erwies, weil Heinrich Isaac damals an seinem als Choralis constantinus bekannten Proprienzyklus zu arbeiten begann).[68] Vom Verbleib der Instrumentalisten im Anschluss an den Reichstag ist nur in zwei Fällen Näheres bekannt: Paul Hofhaimer siedelte sich noch 1507 auf Anordnung Maximilians dauerhaft in Augsburg an.[69] Und auch Schubinger verblieb nicht (lange) bei der Kantorei, wurde er doch Ende November 1507 in Innsbruck von der Tiroler Kammer „ausgelöst“, bekam also die Kosten für Beherbergung und Bewirtung erstattet.[70] (Maximilian befand sich zu dieser Zeit nicht mehr in Tirol, sondern war seit Anfang November im Allgäu unterwegs.) Wohin sich Schubinger zunächst begab, ist nicht feststellbar. Eine nicht genauer datierte Zahlung in jenem Rechnungsbuch der Stadt Mecheln, das die Ausgaben für den Zeitraum von 1. November 1507 bis 31. Oktober 1508 verzeichnet,[71] spricht aber dafür, dass er spätestens während des zweiten Halbjahres 1508, als sich Maximilian zu Vorbereitung und Abschluss der Liga von Cambrai in den Niederlanden aufhielt, wieder zum Hoflager stieß.

[66] Stadtarchiv Nördlingen, Stadtkammerrechnungen 1507, fol. 60v: „Augustain Zinkenblasser Kl. Mayt. busawnner verert selbannd auff aftermontag nach sanct vallentainstag [19. Februar]“; D-Asa Baumeisterbücher, Bd. 101 (1507), fol 24r: “ „Samstag nach Letare [20. März]. […] „Item ij guldin Augustin Kö mayt Busaner“. Ebenfalls in das Jahr 1507 fällt ein wohl auf Schubinger bezogener, allerdings nicht näher datierter Beleg in: D-Nsa Reichsstadt Nürnberg, Losungsamt, Stadtrechnungen 181, fol. 426v: „Item i gulden der Romischen Kaiserlichen mt zinckenplaser“.

[67] Siehe im Einzelnen die Nachweise bei Kelber 2018 LIT, 58–59, 142; Grassl 2019, 239.

[68] Vgl. zu dieser „teils immens agile[n] und anregende[n], teils ruhige[n] und […] fruchtbare[n] Periode der maximilianischen Musik“ umfassend Schwindt 2018c, 188–194 (das Zitat hier 188).

[69] Schuler 1995, 13–14 und 18–19.

[70] A-Ila Oberösterreichische Kammer, Raitbücher Bd. 51 (wort- und seitengleich in Bd. 52), fol. 239r: „Augustin schubinger pausauner geben / am xxij tag november zu seiner / außlosung hier, laut seiner quittung / iij gulden“.

[71] B-Baeb Algemeen Rijksarchief / Archives générales du Royaume, V132–41287 (Stads Rekeningen Mecheln 1507/1508), fol. 211r.