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Die Vesper an Ostern

Stefan Engels

Die Vesper des Ostersonntags, die auch in Salzburg im Mittelalter während der ganzen Osteroktav bis zum Weißen Sonntag gefeiert wurde, hat sich aus der spätantiken Ostervesper in der Lateranbasilika in Rom entwickelt, in deren Verlauf man zum Baptisterium zog, um der Tauffeier in der vergangenen Osternacht zu gedenken. Im Mittelalter ahmte man diese Feier im eigenen Kirchenraum, der mit seinen zahlreichen Nebenaltären die Stadt Rom mit ihren vielen Kirchen symbolisieren sollte, nach. Der Taufbrunnen vertrat das Baptisterium. In Kathedralkirchen und Pfarrkirchen war daher die Vesper mit einer Prozession zum Taufbrunnen verbunden.[33] Dort sang man an dieser Stelle an vielen Orten die Ostersequenz Victimae paschali laudes, die mit dem Osterlied Christ ist erstanden verbunden wurde.

[33] Vgl. zur Liturgie auch Engels 1993.