Pommer
Der Pommer (auch Pumhard, englisch bombard, französisch bombarde) ist ein tiefes Mitglied der Schalmeienfamilie (» Schalmei). Der früheste Beleg für den Instrumentennamen stammt aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die Aufzeichnungen des burgundischen Hofs im frühen 15. Jahrhundert werden konkreter: ein Eintrag von 1421 bezieht sich auf einen „bombarde à clef“ – „mit einer Taste“. Der Pommer war das erste Instrument, bei dem diese technologisch fortschrittliche Vorrichtung eingesetzt wurde – eine einfache Taste wurde so angebracht, dass sie die Reichweite des kleinen Fingers der unten liegenden Hand so verlängerte, dass die tiefen Töne mittels einer Klappe gespielt werden konnten. Die untere Hälfte der Taste wurde durch eine Manschette – Fontanelle genannt – verborgen und geschützt, die mit Schalllöchern übersät war. Infolge der sich daraus ergebenden Neuanordnung der Griff- und Schalllöcher ist der Pommer nur um wenige Zentimeter länger als die Schalmei, so dass die An- oder Abwesenheit der Fontanelle das optische Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen den beiden Instrumententypen ist. Da kein Instrument aus der Zeit vor dem 16. Jahrhundert erhalten ist, ist es ein Glücksfall, dass die Blütezeit des Pommers im 15. Jahrhundert mit der außerordentlichen Beliebtheit für die Symbolik des lauten Bläserensembles in den zeitgenössischen Abbildungen zusammenfällt. Dort ist der Pommer fast durchgehend in Verbindung mit Schalmei und sehr oft mit » Zugtrompete zu finden, eine Besetzung, die heutzutage als „Alta Capella“ bekannt ist.
Referenzen
Hörbeispiele
- Auxci bonjour de la bonnestrenne
- Bobik Blazen
- Gloria, laus et honor
- Kyrie Pascale, Les haulz et les bas
- La la hö hö
- Missa La Spagna, Agnus Dei - 1
- Missa La Spagna, Agnus Dei - 2
- Missa La Spagna, Agnus Dei - 3
- O rosa bella (dreistimmig)
- O rosa bella (vierstimmig)
- Reale & Saltarello
- Se la face ay pale
- Seigneur Lyon (Fortunosa)
- T (Tyling?)
- Tandernaken
- Verçepe