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T (Tyling?)

Ian Harrison (Schalmei), Hanna Geisel (Schalmei), Gesine Bänfer (Pommer)
ca. 1442
fol. 199v-200r
eingespielt im Auftrag des FWF-Projekts ,Musikleben’
Gesine Bänfer

Eine textlose Komposition in der Handschrift I-TRbc 87, fol. 199v-120r, hat die Überschrift oder Autorzuschreibung “T” (Tyling?) und die Stimmbezeichnung “Trebulus” für die Oberstimme. Es ähnelt somit fünf weiteren “Trebulus”-Stücken, die auf fol. 117v-119r und 198v-199r desselben Codex aufgezeichnet sind (» Hörbsp.♫ Auxci bon jour; Hörbsp. ♫ Tandernaken). „Tyling“ scheint der Autorname zu sein, dem das vorausgehende Stück, Tandernaken, zugeschrieben wird. Im vorliegenden Stück sind die bewegten Figuren der Oberstimme in kurzen Notenwerten (Semiminimen) ausgeschrieben, verlangen also keine nachträgliche Diminution wie bei Auxci bon jour und Tandernaken. Es könnte eine instrumentale Liedbearbeitung vorliegen wie in den anderen „Trebulus“-Sätzen, jedoch ist bisher keine passende Melodie gefunden worden. Die Form ist zweiteilig in der Art eines Rondeau. Die Herkunft aus Westeuropa ist auch bei diesem Stück wahrscheinlich (» F. Musiker aus anderen Ländern).

Reinhard Strohm