Sie sind hier

Die Hofmusik im 15. Jahrhundert

Mirjam Kluger

Im 15. Jahrhundert wandelte sich das Verhältnis der höfischen Gesellschaft zur Musik: Musik wurde zunehmend zu einem wesentlichen Merkmal höfischen Lebens und herrscherlicher Repräsentation und die Fürstenhöfe zu einer wichtigen, wenn nicht sogar zu der wichtigsten Stätte der Musikpflege. Dies war verbunden mit einem grundlegenden Wandel der höfischen Gesellschaft, welcher in der Veränderung des Verständnisses weltlicher Herrschaft begründet war und mit der Entwicklung von Prachtentfaltung und höfischem Zeremoniell zu Grundpfeilern der Machterhaltung einherging.[1]

An den Höfen des 15. Jahrhunderts wurde zwischen öffentlicher und privater Musik unterschieden. Ebenso basierte die Musik der Hofhaltungen grundsätzlich auf zwei Gruppen musikalischen Personals; und zwar zum einen den Sängern der Hofkapelle, die jedoch nur an den bedeutendsten Höfen verfügbar waren, und zum anderen den Instrumentalisten, die man wahrscheinlich an jedem größeren Hof dauerhaft oder zumindest zeitweise finden konnte.[2]

[1] Borghetti 2008, S. 182–197; Hortschansky 1989, S. 62f.

[2] Hortschansky 1989, S. 62f