Posaune
Die Erfindung der Posaune mit Doppelzug lässt sich nicht genau datieren. Es ist jedoch klar, dass bis Ende des 15. Jahrhunderts, eine größeres, handlicheres Blechblasinstrument mit Doppelzug der Alta Capella als Alternative zur Zugtrompete für Contratenorstimmen hinzutrat. Der Doppelzug mit 7 statt 4 chromatischen Positionen füllte auch die Quintlücke zwischen den 2. und 3. Teilton des Obertonspektrums und ermöglichte das Spielen von wesentlich tieferen Tenor- und sogar Bassusstimmen, die zur gleichen Zeit Einzug in den mehrstimmigen Satz fanden.
Die Posaune ist unter allen europäischen Instrumenten seit ihrer Entstehung am wenigsten weiterentwickelt, bzw. verändert worden. Die moderne Orchesterposaune unterscheidet sich im Prinzip nur durch eine deutlich weiter mensurierte, schwerere Bauart und einem proportional weiter ausladenden Schalltrichter von der Renaissanceposaune, während ihre Funktionsweise und sogar ihre Gesamtlänge über fünf Jahrhunderte hinweg unverändert blieb.
Referenzen
Texte
- Advenisti: Fürsten und Diplomaten auf Reisen*
- Augustin Schubinger
- Die Klang-Aura der Stadt
- Hofmusik. Albrecht II. und Friedrich III.