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Mondsee
A-Wn Cod. 1985
Ich klag dir, traut gesell: Lied des Mönchs von Salzburg, nach A-Wn Cod. 2856 („Mondsee-Wiener Liederhandschrift“), fol. 190v.
Das Lied Wer Els wer in einer Transkription nach der Handschrift » A-Wn Cod. 3027, fol. 214v–215v. Die rot markierten Pausen wurden von der Autorin eingefügt und sind nicht in der Handschrift notiert.
Fol. 203v eines Mensuraltraktats aus Mondsee aus der Zeit um 1400 (» A-Wn Cod. 5003, fol. 202v–204r).
Patris sapientia
Das Reimgebet Patris sapientia soll um 1310 von Kardinal Egidio Colonna (Aegidius Romanus) verfasst worden sein, obwohl es auch Papst Johannes XXII. zugeschrieben worden ist.[68] Das Gedicht wird zu den Tagzeiten der Passion Christi am Karfreitag gebetet, von der Matutin bis zur Komplet. In jeder Strophe wird eine Station des Leidens Christi erzählt, in die sich der Beter hineinversenken soll. So lautet der Beginn der ersten Strophe:
Patris sapientia, veritas divina,
Schlaglicht: Die Notation der „Mondsee-Wiener Liederhandschrift“
Die „Mondsee-Wiener Liederhandschrift“ (» A-Wn Cod. 2856, fol.166r–284v)[1], die um 1450–1470 wahrscheinlich in der Salzburger Gegend entstand, enthält zwei Arten von Notationen:1. für freirhythmische Gesänge aus der Tradition des Gregorianischen Chorals die gotische Choralnotation.2. für rhythmisch gebundene Gesänge eine sogenannte semimensurale Notation.