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Die Überlieferung der geistlichen Lieder

Stefan Engels

Die ältesten Zeugnisse stammen aus dem Codex Engelberg 314 (» CH-EN Cod. 314; G 6 mit Melodie, G 40 und G 47 nur mit Text) um 1380, wenn die Datierung zutrifft.[4]  Erstmalig wird der Name „Mönch“ in der Sterzinger Miszellaneenhandschrift aus dem ersten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts, vermutlich aus dem Umkreis des Brixner Domkapitels und des Augustiner-Chorherrenstifts Neustift,[5] für zwei Liebeslieder erwähnt: auf fol. 8v beim Lied W 24 (Text und Melodie) und auf fol. 41v  beim Lied W 15 (nur Text).  Weitere drei weltliche (W 2, W 5, W 57*) und vier geistliche (G 21, G 40, G 43, G 47) dem Mönch zugerechnete Lieder bleiben anonym.[6] Acht Handschriften, sogenannte „Korpushandschriften“, bringen ganze Sammlungen überwiegend oder ausschließlich von Liedern und Gesängen des Mönchs mit notierten Melodien.[7]

[4] Vgl. Spechtler 1972, 69; Wachinger 1987, 662.

[5] Vgl. Zimmermann 1995, 314–316.

[6] Vgl. Wachinger 1987, 659.

[7] Beschreibung aller Handschriften bei Spechtler 1972, 34–99, und Waechter 2005, 203. In Klammer stehen im Folgenden die in der germanistischen Fachliteratur gebräuchlichen Siglen.