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Der sunnen glanst

Els Janssens-Vanmunster (Gesang), Baptiste Romain (Vielle)
Wien/Hainburg, 1431-1434
Egh15 = w6, fol. 107r-v
Argentum et Aurum. Musical Treasures from the Early Habsburg Renaissance
Naxos 2015
wurde im Auftrag des Projekts Musikleben im Spätmittelalter aufgenommen
Michaela Wiesbeck

Das Lied wird dem Autor „Neidhart“ zugeschrieben und steht in der Handschrift A-Wn s.n. 3344 unter anderen ausgewiesenen Neidhart-Stücken (» B. Das Phänomen „Neidhart“). Das Lied ist rhythmuslos in der Handschrift notiert, allerdings unter Verwendung mensuraler Notenzeichen. Diesen Hinweis haben die Interpreten aufgegriffen und gelegentlich einen „Referenzrhythmus“ in der Interpretation durchscheinen lassen. Über die fünf Strophen hinweg kommen Dörpernamen und Szenen vor, die im Zusammenhang mit den Fresken in Wien, Tuchlauben 19, sowie der Neidhart-Tuschezeichnung von der Wiener Universität stehen und auch in zwei weiteren hier eingespielten Liedern („Vyol“ & „Do man den gumpel gampel sank“) enhalten sind (darunter „Limmenzaun“, „Irrenfrid“, „Engelmar“, „Schnabelreuß“, „Friederun“ - der „Spiegelraub“ und „Österreich“). Die Tonart ist phrygisch - ein in der mitteleuropäischen Einstimmigkeit auffallend häufig anzutreffender Modus - und die Begleitung mit Vielle (Fidel) Zutat des Ensembles.

Link zum Supplement-Blog „Neidhart in Vienna“ mit weiteren Informationen zur „Wiener Tuschezeichnung“.

Link zur Handschrift: fol. 107r & 107v.

Marc Lewon