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Argentum et aurum

Els Janssens-Vanmunster (Gesang), Uri Smilansky (Viola d'arco), Marc Lewon (Viola d'arco; Leitung), Elizabeth Rumsey (Renaissancegambe)
Innsbruck, ca. 1484
D-Mbs Mus. ms. 3154, fol. 72v-73r
Argentum et Aurum - Musical Treasures from the Early Habsburg Renaissance
Naxos 2015
eingespielt im Auftrag des FWF-Projekts ,Musikleben’
Michaela Wiesbeck

Henricus Isaacs Motette Argentum et aurum entstand vor 1490 und ist u. a. im Innsbrucker Nicolaus Leopold-Codex (» D‑Mbs Mus. ms. 3154) sowie den von habsburgischen Hofhaltungen stammenden Linzer Fragmenten (» A‑LIb Hs. 529) überliefert. Sie entspricht dem humanistischen Typus der „Geschenkmotette“: einer Komposition, die einem Mäzen als Danksagung überreicht bzw. vorgesungen wurde (» D. Musikalische Huldigungsgeschenke). Der liturgische cantus firmus (Petrus heilt einen Lahmen, statt ihm Silber oder Gold zu spenden) wird von drei verschiedenen Stimmen nacheinander vorgetragen. Die Innsbrucker Fassung (vgl. » Abb. Argentum et aurum) fügt weitere Texte des Petrus-Offiziums hinzu, vielleicht um das weltliche Stück für den Gottesdienst nutzbar zu machen. (» I. SL Argentum et aurum) Für diese Einspielung wurde die im Leopold-Codex austextierte Oberstimme mit einer Sängerin besetzt und die untextierten Stimmen mit einem Violenconsort.

Reinhard Strohm