Paul Hofhaimer
Paul Hofhaimer stammte aus einer Radstadter Organistenfamilie und wurde am Hofe Friedrichs III. zu einem umfassenden Orgelexperten ausgebildet. Etwa seit 1487 am Innsbrucker Hof wirkend übernahm ihn 1490 Maximilian I. als „obrigster Organist“. In dieser Funktion hatte Hofhaimer den Kaiser auf allen wichtigen Reisen zu begleiten, was seinen Ruhm rasch international verbreitete. Als mit Privilegien ausgestatteter Solist war er Bestandteil der Maximilianeischen Herrscherstilisierung, wie Darstellungen seiner Person auf einem Wagen im Triumphzug[32] und auf einem Holzschnitt von Hans Weiditz dokumentieren (» Abb. Kaiser Maximilians Kapelle; »Abb. Triumphzug Regal). Kaiser Maximilian versuchte sich auch selbst im Spiel auf der Orgel und reihte sich damit in eine lange Reihe habsburgischer Herrscher am Tasteninstrument ein.[33] 1515 wurde Hofhaimer zum Ritter geschlagen; nach dem Tod Maximilians wechselte er als Domorganist nach Salzburg. Auch dort diente er primär als Kammerorganist seines Landesherrn Kardinal Matthäus Lang. Während seine Kollegen Nicolaus Lescalier und seit 1527 der aus Böhmen stammende Gregor Peschin die gewöhnlichen Gottesdienste im Dom übernehmen mussten, war Hofhaimer an der Domorgel nur in Anwesenheit des Kardinals und bei höchsten Festen zu bewundern.[34]
[32] Moser 1929, 26 f.; Dammann 1974, 252, 259, 274 ff.; Michel/Sternath 2012, 247 f.
[1] Dies belegt etwa das Standardwerk von Apel 1967, dessen geographische Gliederung auf den deutschen Sprachraum fixiert ist und dementsprechend alle österreichischen Vertreter der Tastenmusik unter der Rubrik „süddeutsch“ subsumiert.
[2] Praetorius 1619, 85.
[3] Edler 1997, 12.
[4] Salmen 1978, 22.
[5] Klotz 1986, 7–123; Edler 1997, 22. Gut dokumentiert sind Orgelbau und Anstellungen von Organisten z. B. in Bozen (» E. Bozen).
[7] Klotz 1986, 68 f.
[8] Klotz 1986, 60.
[9] Von der großen Seckauer Orgel des späten 15. Jahrhunderts ist nur der Prospekt erhalten; Federhofer 1951, 25.
[10] Bowles 1987, 183.
[11] Oberhuber 1978, 147 f.
[12] Forer 1973, 60, 172 und 196.
[13] Hier wäre u. a. die erst 1905 abgebrochene Orgel im Stift Seckau zu nennen; Flotzinger 1980, 23.
[14] Stenzl/Hintermaier/Walterskirchen 2005, 305.
[15] Quoika 1953, 16.
[16] Quoika 1953, 11.
[17] Zusammengestellt nach Flotzinger/Gruber 1995, 89 f.; Quoika 1953; Eberstaller 1955; Forer 1973, 17–35, und Frieberger 1984, 26–29.
[18] Fiala 2013, 136 f.
[19] Eberstaller 1955, 4.
[20] Frieberger 1984, 27 f.
[21] Eberstaller 1955, 11–15. Vgl. auch » E. Bozen.
[22] Flotzinger/Gruber 1995, 90.
[23] Salmen 1978, 12–26.
[24] Salmen 1978, 15–16.
[25] Meyer 2001, 78.
[26] Meyer 2001, 78.
[27] Quoika 1953, 14.
[29] Salmen 1978, 23.
[31] Flotzinger/Gruber 1995, 198.
[32] Moser 1929, 26 f.; Dammann 1974, 252, 259, 274 ff.; Michel/Sternath 2012, 247 f.
[34] Stenzl/Hintermaier/Walterskirchen 2005, 91, 94.
[35] Pacik 1978, 120–143.
[36] Quoika 1953, 18.
[37] Körndle 2003, 24–30.
[38] Mielke 1993, Bd. 1, 29–67.
[39] Körndle 2001, 225–256.
[40] Schuler 2000, 1191.
[41] Körndle 2001, 228–240; Mielke 1993, Bd. 1, 42–55.
[42] Frieberger 1984, 26.