Autograph von Michel Beheim, 1420-1472/79. D-HEu Universitätsbibliothek Heidelberg, Cod. Pal. germ. 386, f. 1r.
Die 13.000 Verse umfassende Reimchronik Das Buch von den Wienern ist ein Spruch auf die vom Autor selbst so benannte “Angstweise”. Der Anfang behandelt die Belagerung Kaiser Friedrichs III. und seiner Anhänger, darunter Beheim, in der Burg Wien durch Erzherzog Albrecht VI. und Wiener Bürger, darunter Bürgermeister Holzer, im Jahre 1462. Abgebildeter Text auf f. 1r:
Dises sagt von den Wienern und stet das man es lesen mag als ainen spruch, oder singen als ain liet, und Michel Peham hat es gemacht, und es haisset in seiner angst weis. Wann er vieng es an zu wien in der purg do er in grossen angsten waz. Wer daz singen well der heb es in disen noten hie unden also an.
Da nun die valschen ungetreun
ir alten schand pegunden neun,
die vor offt in der kronik stund,
die posen aller pösen und
ungehorsamen diener,
die mainaidigen wiener.
(Transkription nach Theodor G. Von Karajan, Michel Beheim’s Buch von den Wienern 1462-1465. Zum ersten Male nach der Heidelberger und Wiener Handschrift herausgegeben, Wien: Rohrmann, 1843, 2. Aufl. 1867. Vollständige Edition der Gedichte Beheims: Gille-Spriewald 1968-1972. Text und Melodie auch bei Brunner/Hartmann 2010.)
Die auf f. 1r notierte Melodie liegt jeder einzelnen Strophe des langen Gedichtes zugrunde: Es gibt in dieser autographen Niederschrift keine weiteren Noten.
Autograph of Michel Beheim, 1420-1472/79. D-HEu University Library Heidelberg, Cod. Pal. germ. 386, f. 1r.
Das Buch von den Wienern (The Book of the Viennese), a rhymed chronicle of 13.000 lines, is a Spruch on the „Angstweise“ (anxiety tune), so named by the author himself. It tells of the siege of Vienna in 1462 by Archduke Albrecht VI. and Vienna citizens, including mayor Holzer, of Emperor Friedrich III. and his followers, among them Beheim, who were trapped in the castle. The text shown on fol. 1r is as follows:
„This tells of the Viennese and is written down so that it may be read as a Spruch or sung as a Lied, and Michel Beheim has made it, and it is named in his „Angstweis“. When he began it in Vienna in the castle he was in great fear. Whoever wishes to sing it should start with the notes written here underneath:
When now the false, unfaithful
began again their misdeed,
often told in chronicles before,
the wicked of all wicked
and disloyal servants,
the perjured Viennese.
(Transcription after Theodor G. Von Karajan,
Michel Beheim’s Buch von den Wienern 1462-1465. Zum ersten Male nach der Heidelberger und Wiener Handschrift herausgegeben, Wien: Rohrmann, 1843, 2. Aufl. 1867. Complete edition of Beheim’s poems: Gille-Spriewald 1968-1972. Text and melody also in
Brunner/Hartmann 2010.)
The melody notated on fol. 1r is used for every single stanza of the long poem. The present autograph does not contain any further notation.