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Skak - Frölich geschrai so well wir machen

Els Janssens-Vanmunster (Gesang), Elizabeth Rumsey (Vielle), Marc Lewon (Laute; Leitung)
1432
A-Iu o. Sign., fol. 23v-24r
Argentum et Aurum. Musical Treasures from the Early Habsburg Renaissance
Naxos 2015
eingespielt im Auftrag des FWF-Projekts ,Musikleben’
Michaela Wiesbeck
A-Iu o. Sign.

 

Das französische Rondeau Qui contre fortune (14. Jh.), das nur in der Florentiner Handschrift I-Fn Ms. Panc. 26 überliefert ist, wurde von Oswald von Wolkenstein zu einer satirischen „Szene im Bordell“ umgeformt: Sogar das akustische Durcheinander in diesem Ambiente ist in der Polyphonie sinnlich dargestellt. (» B. Oswalds Lieder) Das Stück ist hier eingespielt nach der Oswald-Hs. „B“ (A-Iu o. Sign.), jedoch mit einem nach A-Wn Cod. 5094, fol. 148v, korrigierten Contratenor, der weniger dissonant ist als der problematischere Contra bei Oswald. Der Tenor im Wiener Codex ist markiert als „Tenor Scack sive Celsito“, wobei „Celsito(nanti)“ das Incipit eines geistlichen Kontrafakturtextes sein dürfte („Dem Himmelsherrscher“). „Skak“ ist der Name des Exchiquiers oder Schach(t)bretts, eines der späteren Zither vergleichbaren Instruments. Vielleicht hatte dieses Lied den Spitznamen „Skak“ von Oswald selbst, da das Wort auch in seiner Handschrift „A“ (A-Wn Cod. 2777, fol. 21v-22r) beim Discantus steht. Die Überlieferung belegt jedenfalls nicht nur die Rezeption von Liedern Oswalds im Wiener geistlichen Umfeld (wo man seinen Originaltext zu ignorieren hatte), sondern auch eine Möglichkeit instrumentaler Aufführung von Liedern, gerade auch beim Dichter selbst.

Reinhard Strohm