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Resonet in laudibus (Trient 88)

Cantus: Franz Vitzthum; Tenor: Gerhard Hölzle; Contratenor: Klaus Wenk
  • Gesang
Trient, um 1456-1460
I-TRbc 88, fol. 241r
eingespielt im Auftrag des FWF-Projekts ,Musikleben’
Stephan Reh

Die Cantio Resonet in laudibus (zur einstimmigen Originalform vgl. »Hörbsp.♫ Resonet in laudibus; » A. Weihnachtsgesänge) wurde seit dem 15. Jahrhundert in vielen Regionen Europas gesungen und mehrstimmig vertont (» B. Kap. Mehrstimmige Liedvertonung). Wahrscheinlich ist der hier eingespielte dreistimmige Satz für den Gebrauch von Chorschülern entstanden, die an den Weihnachtsfeiertagen im Gottesdienst singen mussten und auch vor den Türen der Bürger gegen Belohnung sangen. Ihre Lieder wurden oft „Conducten“ genannt (E. Musik im Gottesdienst; »H. Kurrende). Die im Codex Trient 88 (» I-TRbc 88) um 1455-1460 notierte Vertonung trägt die Melodie verziert bzw. synkopiert in der Oberstimme und einfacher im Tenor vor. Nur eine einzelne vierzeilige Strophe ist in Musik gesetzt. Vielleicht wurden mehrstimmige und einstimmige Strophen abwechselnd vorgetragen.

Reinhard Strohm