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Puer natus est nobis

Christine Mothes (Gesang), Karen Ehlig (Vielle), Marc Lewon (Vielle)
Wien/Regensburg, um 1439-1450
D-Mbs Clm 14274, fol. 75v-76r
Ave meres sterne. Deutsche Weihnachtsmusik des Mittelalters
Zweitausendeins Edition 2013
mit freundlicher Genehmigung des Labels
Benjamin Dreßler

Diese Fassung des Weihnachts-Introitus Puer natus est nobis wird Guillaume Du Fay (1397-1474) vage zugeschrieben (DIAMM) und findet sich in Parallelüberlieferung in den Trienter Codices Tr92, Tr93 und Tr90. Mehrstimmige Vertonungen der Introiten des Messpropriums, besonders zu hohen Festen, wurden schon seit ca. 1435 in der Region Österreich beliebt. Die hier eingespielte Vertonung ist ganz nach der Art eines begleiteten Sololiedes komponiert. Die Textur des Satzes wechselt zwischen zwei- und dreistimmigen Partien, die Fauxbourdonpassagen enthalten. Die beiden untextierten Unterstimmen werden in dieser Fassung von zwei Vielles (Fideln) übernommen - eine Art der Interpretation, wie sie z.B. für die private Andacht oder zur persönlichen, geistlichen Erbauung außerhalb des liturgischen Kontexts denkbar wäre. Zum Vergleich » Hörbsp. ♫ Puer natus est nobis, Isaac.

Link zum Scan der Handschrift.

Marc Lewon