Sie sind hier

Zink

Ian Harrison
Gesine Bänfer
Ave maris stella

Der Zink (italienisch: cornetto) ist ein Blasinstrument, das üblicherweise aus Holz gearbeitet und anschließend mit Pergament überzogen wurde. Es verfügt über Fingerlöcher, ähnlich der Blockflöte, der Klang aber wird über ein kleines Mundstück hervorgebracht, das denen von Trompeten ähnelt und normalerweise aus Tierhorn hergestellt wurde. Obwohl so etwas wie ein Hybrid darf der Zink nicht mit anderen Mitglieder der Trompetenfamilie verwechselt werden. Er kam im 15. Jahrhundert auf (wahrscheinlich aus Tierhorn-Instrumenten weiterentwickelt) und wurde bald – dank seiner Vielseitigkeit – in ganz Europa gespielt. Der Zink galt als der menschlichen Stimme am ähnlichsten und zugleich als der Violine in Virtuosität ebenbürtig. Seine dynamische Bandbreite erlaubte den Einsatz sowohl im Freien als auch in kleinen Räumen. Jenseits der Musik an Hof und Kirche bildete der Zink im 16. und 17. Jahrhundert die Hauptstütze der städtischen Ensemble, wie die englischen town waits, die deutschen Stadtpfeiffer, die italienischen piffari und die spanischen ministriles, die alle eine ähnliche Kombination von Zinken, Posaunen und Rohrblattinstrumenten verwendeten, um auf den Plätzen der Stadt, für bürgerliche Veranstaltungen, Bälle und in den Kirchengemeinden zu spielen. Im Laufe des 18. Jahrhunderts begann der inzwischen veraltete Zink zugunsten neu entwickelter Instrumente außer Mode zu kommen. Dennoch überdauerte er in vielen städtischen Ensembles bis weit ins 19. Jahrhundert hinein.

Gawain Glenton & Marc Lewon

Referenzen

Hörbeispiele