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Nu tret herzuo der bóssen welle

Harald Wurmsdobler, Eberhard Kummer (Solisten)
  • Gesang (Choralschola)
eingespielt im Auftrag des FWF-Projekts ,Musikleben’
Michele Gaggia

Nu tret herzuo der bóssen welle ist ein der Lied der Geißlerbewegung anlässlich der Großen Pest aus dem Jahre 1349. Der Chronist Hugo Spechtshart von Reutlingen beschreibt in lateinischen Versen und Rubriken, wie die Geißlerbewegung in den Pestjahren Fuß fasste, gibt einige notierte Beispiele der begleitenden Prozessionsgesänge, sowie „Aufführungsanweisungen“ für einige der Lieder (» B. Kap. Umzüge, Wallfahrten, Geisslerlieder). Das vorliegende hat folgende Rubrik: „Wenn die Geißler sich geißeln wollten und sich soweit ausgezogen hatten, dass ihre Hemden vom Nabel abwärts herunterhingen, begannen sie die vorausgegangenen Verse unter der zuvor genannten Melodie zu singen und die beiden Vorsänger sangen stets die halbe Strophe, die dann alle Übrigen wiederholten. Unter der vorgeschriebenen Melodie werden die nachfolgenden Verse gesungen.“ Hugo schreibt, er gabe diese „cancio“ im Jahre 1349 notiert. (Vgl. auch » Notenbsp. Nu tret herzuo.)

Marc Lewon