Ave mundi spes Maria/Gottes namen faren wir
- Stimmwerck
- Gesang
- achtstimmig
Die anonyme achtstimmige Motette Ave mundi spes Maria/Gottes namen faren wir wurde ca. 1466-1470 im Codex I-TRbc 89 (Trient 89, fol. 233r-234v) notiert, und vor ca. 1472 im Chorbuch des Innsbrucker Magisters Nicolaus Leopold (D-Mbs Mus.ms. 3154, Nr. 25). Die Leise (In) gottes namen faren wir, war ein altes Pilgerlied (» B. Geistliches Lied), das von mehreren bekannten Musikern der Zeit vertont wurde, darunter Hofhaimer und Isaac. Es ist in dieser Motette mit zwei Mariengebeten verbunden, wobei die Leisenmelodie sechs Stimmen „durchwandert“. Es entsteht der Eindruck, als ob eine wandernde und singende Pilgergruppe akustisch dargestellt würde (» J. SL In Gottes namen faren wir). Die als achtstimmiger Satz für ca. 1465 ganz exzeptionelle Komposition muss im Tiroler Raum entstanden sein, unter deutlichem Einfluss damaliger französischer Vorbilder, etwa von Antoine Busnoys (ca. 1430-1492).